Liebe Leser*innen,
ich bin damit aufgewachsen, dass es selbstverständlich ist, dass Frauen Pfarrerinnen sind und werden können. Deshalb hat es mich doch überrascht, als ich realisiert habe, dass es die Frauenordination in Bayern erst seit 50 Jahren gibt.
Mit einem Jubiläumsjahr erinnert die bayerische Landeskirche dieses Jahr daran, dass die Landessynode 1975 entschieden hat, Frauen den Zugang zum Pfarramt zu ermöglichen – oder wie es richtig heißen muss: Frauen den Zugang zum Pfarramt nicht mehr zu verwehren.
Inzwischen bezeichnet Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel Frauen im Pfarrberuf als "unverzichtbar“ – betont aber auch gleichzeitig, dass die Gleichstellung innerhalb der Kirche weiter eine Aufgabe bleibt und noch lange nicht abgeschlossen ist.
So ist zwar die Mehrheit der Gottesdienstbesucher*innen weiblich, Kirche wird aber immer männlicher, je weiter man in der Hierarchie nach oben schaut.
In diesem Sinne wird vielerorts auch der Frauensonntag gestaltet, der bayernweit am 30. März begangen wird. Seit zwanzig Jahren gibt es diesen Sonntag, den traditionell vor allem Frauen gestalten und dabei ihre Themen in den Mittelpunkt stellen.
Wir haben zwei Frauen gebeten, sich mit diesem besonderen Tag auseinanderzusetzen und der Frage nachzugehen, inwiefern er noch zeitgemäß ist: Uta Schmidt, Professorin für feministische Theologie an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau und Andrea König, Referentin im forum frauen in der Wirkstatt evangelisch. Ihren Gastbeitrag könnt Ihr hier lesen.
Einen schönen Sonntag wünscht |