Liebe Leser*innen,
am 9. April jährt sich zum 80. Mal der Tag, an dem Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg von den Nationalsozialisten ermordet wurde. In den Wochen vor diesem Gedenktag haben wir uns intensiv mit der Frage beschäftigt: Wer war dieser außergewöhnliche Theologe wirklich, und wie wird sein Erbe heute verstanden – oder missverstanden?
Der Theologe Ralf Frisch lädt Euch in seiner literarisch anspruchsvollen und höchst unterhaltsamen Kolumne zu einem besonderen Gedankenexperiment ein. Ein Cocktail namens "Bonhoeffer" wird zur Metapher für die verschiedenen Facetten seines Wirkens: Mut, Zweifel und Gottvertrauen. Die zentrale Frage bleibt: Was ist von Bonhoeffers Erbe heute noch lebendig?
Florian Höhne, Professor für Medienethik, zeigt in seinem Gastbeitrag, wie Bonhoeffers Theologie in den USA für nationalistische Zwecke vereinnahmt wird – ein alarmierendes Beispiel dafür, wie theologisches Erbe umgedeutet werden kann. Höhne entschlüsselt für uns, was sich hinter Bonhoeffers Konzept eines "Christentums in Verantwortung" verbirgt.
Auch der neue Kinofilm "Bonhoeffer", der im März 2025 in die deutschen Kinos kam, wirft Fragen auf. Wird der Theologe historisch verzerrt dargestellt? Bedient der Film von Todd Kormanicki rechte Narrative? Auch hier hilft Florian Höhne bei der Einordnung.
Wenn Ihr diese Texte gerne in einem PDF gesammelt lesen und vielleicht ausdrucken wollt: Hier könnt Ihr unseren Bonhoeffer-Reader günstig erwerben.
Schließlich möchte ich Euch noch unsere Ausstellung über Dietrich Bonhoeffer ans Herz legen, die Ihr hier ausleihen könnt.
In all unseren Beiträgen geht es um eine zentrale Frage: Wie gehen wir mit historischen Vorbildern wie Bonhoeffer um? Sollten wir sie nicht kritisch hinterfragen, statt sie als Helden zu überhöhen? Bonhoeffers eigene Theologie mahnt uns zur Reflexion und Verantwortung – auch im Umgang mit seiner Person.
Einen schönen Sonntag wünscht |